Projekt Datenschutz 2021
Ich (Andi) habe mir etwas Großes vorgenommen: den Datenschutz ernst zu nehmen. Weg von den ganzen Datenkraken. Hin zu Diensten, die den Datenschutz groß schreiben.
Ich will nicht mehr mit meinen Daten zahlen! Dafür nehme ich etwaige Kosten gerne in Kauf.
Dass es dabei zu gewissen Verlusten kommen wird, ist mir bewusst. Nicht alle Freunde und Bekannte in meinem Umfeld sind bereit, von bestimmten (aus meiner Sicht) fragwürdigen Diensten zu sicheren zu wechseln.
Insbesondere der Abschied von WhatsApp hat zu Verlusten von Freunden und Bekannten geführt. Hier werde ich sehen, ob die eine oder andere Person noch zu anderen Messengern wechselt.
Der Abschied von Facebook fiel dagegen leicht, da hier immer mehr unmögliches Zeug geschrieben wurde – das natürlich auch meine subjektive Meinung. Ein paar interessante Gruppen kann ich nun nicht mehr anschauen, aber so ist es nun mal. Es gibt noch einige seriöse Quellen in der Medienlandschaft.
Instagram war auch gar kein Problem. Da ich sowieso sehr wenig dort gepostet hatte, war der „Schmerz“ bei fast Null. Auch waren die Posts der Freunde und Bekannte doch in der Summe recht überschaubar.
Was mich nach wie vor massiv stört: Auch wenn man sich vom Facebook-Konzern verabschiedet hat, kann man durch seine Freunde und Bekannte weiterhin getrackt werden, wenn diese in ihrem Adressbuch meine Daten enthalten haben. Man könnte hier von Daten-Super-Spreadern sprechen im Vergleich zum Corona-Virus von positiv getesteten, die wissen dass sie positiv sind, aber dennoch munter unter die Leute gehen und sich einen Sch… darum kümmern.
Ich vergleiche auch den Facebook-Konzern fiktiv als Beispiel mit einer Pizzeria, die der Mafia gehört. Diese verdient ihr Geld mit Waffenhandel, Drogen, Einbrüchen usw. und wäscht ihr Geld mit der Pizzeria. Jeder weiß es. Aber dennoch gehen die Leute dort hin, weil die Pizza ja so gut schmeckt.
Nun aber zu den Themen im Detail:
Raus und Ende! Hier hatte ich am Ende keine Lust auf Verabschiedung und Tralala. Ich hatte einen letzten Post abgesetzt „Time to say goodbye“ und hab mein Profil gelöscht. Dabei war eine gewisse Genugtuung dabei, hier keine Daten mehr zur Verfügung zu stellen.
Damit Facebook weiterhin mich in Ruhe lässt, habe ich den „Facebook Container“ entdeckt. Damit lassen sich diese elendigen Spuren verhindern. Klappe zu, Affe tot.
Alternative: keine wozu auch? Es gibt es überhaupt noch welche?
Hier genauso, nur dass ich gleich mein Profil gelöscht habe. Ohne Post, einfach so. Es geht wunderbar einfach, wenn man einen gewissen Punkt überschritten hat.
Alternative: keine.
Eigentlich muss ich WhatsApp dankbar sein! Durch die Ankündigung die AGBs zu ändern, war mein langer Entschluss, diesem datensammelnden Konzern den Rücken zuzukehren, endlich so weit gereift, dass es kein Zurück mehr gab. Um aber nicht alle Kontakte zu verlieren, habe ich mich hier langsam verabschiedet. Innerhalb von ca. 3 Wochen hatte ich den Abschied vollzogen.
Alternativen: Signal und Threema.
Vor allem Signal hat mich überzeugt. Klasse User Interface, Apps für Desktop und Tablet, alle Kanäle synchron, so wie man es sich wünscht. Auch kann man viele Berichte über Signal finden, die fast alle positiv ausfallen. Für mich eindeutig der Favorit!
Videos zu Signal:
Vergleiche von Messengern:
Bei so vielen Quellen scheint die Entscheidung zu Signal leicht zu fallen.
Von Threema bin ich von der Bedienung her enttäuscht. Keine App für den Desktop, das Tablet muss eine eigene ID haben, Threema-Web ist eine Zumutung (ständig verliert Threema die Synchronisierung, manche Videos werden nicht abgespielt).
Update November 2021: Inzwischen gibt es eine Desktop-App.
Da ich Mailkonten bei GMX und Web.de habe, aber schon erfahren musste, dass hier Adressen weitergegeben werden (schöne Grüße an die GEZ 🙂 ), will ich auch hier weg. Auch die ständige Eigenwerbung hat mich gestört.
Alternative: Ich habe Posteo entdeckt und bin damit sehr zufrieden. 1 Euro/Monat ist mir der Service wert: keine Werbung und DSGVO-konform, deutsche Firma die man gerne unterstützen kann.
So ein Wechsel hat auch einen zweiten Vorteil: man kann sich gleich von vielen Newslettern verabschieden. Im Laufe der Zeit kommt da einiges zusammen!
Kalender
Nun, wer Datenschutz möchte, muss von Google weg! Bisher hatten wir unseren Kalender bei Google, aber das ist nun auch Geschichte.
Alternative: Posteo. Der Kalender kann mittels CalDAV in den meisten Geräten verwendet werden. Outlook zickt hier mächtig, aber das nehme ich schon länger nicht mehr. iPad, iPhone und Mac sind da völlig problemlos.
Was mich immer schon gewundert hat: es gibt keine gescheite Kalender-App für Windows! Warum eigentlich?
Browser
Auch hier musste Google Federn lassen: Chrome ist deinstalliert, und zwar auf all meinen Geräten. Welche Browser ich nun nutze?
Firefox mit Workspaces, Opera mit Arbeitsbereichen und Vivaldi. Auf dem Mac Safari. Ich liebe Safari, vor allem weil er Trackern herausfiltert. Hervorragend!
Auf Windows übernimmt der Edge Browser auch viele Aufgaben. Edge und Opera haben zwar auch die Chrome-Engine, „telefonieren“ aber nicht nach Hause zu Google wie Chrome.
Ein Chrome-Ableger ist Chromium. Auch zu empfehlen, wer die Chrome-Engine benötigt.
Suchmaschine
Google kann ersetzt werden! Es geht, wirklich.
Alternativen: Startpage.com schaltet sich zwischen User und Google und filtert so den ganzen Datenklaumist heraus.
Wer Bing mag und Bäume pflanzen will, kann auch Ecosia.org verwenden. Ich verwende beide inzwischen sehr gerne und wechsle einfach mal ab.
Cloud
Dropbox und OneDrive – wer an Cloud denkt kommt sehr schnell oder sogar sofort auf diese beiden Dienste. Wer Android nutzt, hat sicher noch Google Drive in Verwendung. Ich all das inzwischen nicht mehr, zumindest aktiv. Für verschiedene Use Cases halte ich mir Dropbox noch. Aber ich muss es ja nicht mehr nutzen.
OneDrive ist sowieso über Office 365 enthalten. 1 TB Speicher ist ja wirklich nicht wenig. Den könnte man nutzen. Um die Daten dort sicher zu speichern, nutze ich Cryptomator. Das gibt es für Windows, MacOS, iOS und Android. Die Daten liegen dort dann sicher und gut verschlüsselt.
Alternativen: Ich nutze inzwischen mein NAS (Heimserver) und NextCloud auf deutschem Server. NextCloud hat inzwischen so viele Funktionen, dass man damit wirklich sehr viel machen kann. Ein echter Tipp für Cloud-Lösungen! Auch für Vereine.
Eine weitere Alternative ist VeraCrypt. Die App, für Windows und Mac, erstellt einen verschlüsselten Container, der auf Laufwerke oder Cloud-Dienste erstellt werden kann. Nur per Passwort kann dann noch auf Daten zugegriffen werden.
VeryCrypt ist der Nachfolger von TrueCrypt, das nicht mehr weitergepflegt wird.
iPhone
Sehr angenehm ist Blokada. Hier wird viel herausgefiltert, das einen verfolgen will und vor allem auch Werbung.
Ein weiterer Werbe-Blocker ist Firefox Klar:
GIF-Tastatur
Kein Muss, aber lustig. Aber nicht GIPHY, denn das ist auch von Facebook. Weg damit!
Alternative: GIF Keyboard.
VPN
Eine sichere und zudem anonyme Verbindung ins Internet stellt ein VPN-Service bereit. Mozilla hat dies seit Mai 2021 in seinem Portfolio. Mozilla setzt sich seit langem dafür ein, dass das Internet ein freies Internet bleibt. Daher habe ich mich für diesen Dienst entschieden.
Weitere Infos zum Thema VPN gibt es u.a. bei mobilsicher.de.
Alexa
Diesen Dienst nutze ich seit April 2021 nicht mehr aktiv in meinem Büro! Lediglich als Empfangsstation für einen nicht mehr so rüstigen Rentner in der Familie als „Notruf“. Meist ist das Mikrofon eh abgeschaltet (Ring leuchtet rot).
Übrigens: wenn das Mikrofon aus ist, dann werden auch keine Daten übertragen. Hier ein Video dazu, schau ab 6:38:
Problematisch sind weiterhin
Youtube
Tja, gibt es eine Alternative zu Youtube?
Aktuell nein, somit bleibt hier ein Bezug zu Google, wenn es auch schmerzt.